Gelesen: Kinder- und Jugendbuch schreiben und veröffentlichen


Autorin: Heidemarie Brosche

Hardcover: 224 Seiten

Verlag: Autorenhaus Verlag

Auflage: 4. (2013)

ISBN-13: 978-3866711105

Preis: 19,99 EUR

 

 

 

Bereits in der Vergangenheit habe ich Kurzgeschichten für Kinder geschrieben, ohne mich aber mit den Besonderheiten des Kinderbuchs zu befassen. Jetzt sitze ich an meinem ersten Vorlesebuch und möchte meine Sache gut machen. Von diesem Ratgeber habe ich mir verschiedene Tipps erhofft, die mir beim Schreiben und Veröffentlichen helfen.

Aufmachung des Buches

Das Buch ist im Hardcover gebunden. Der Text wird immer wieder durch s/w Karikaturen aufgelockert. Regelmäßig werden Tipps und Tricks in Form von Aufzählungen mitten im Text und an Kapitelenden eingebunden.

Inhalt

Es handelt sich um einen Ratgeber für angehende KinderbuchautorInnen. Heidemarie Brosche, die Autorin, schreibt über ihre persönlichen Erfahrungen auf dem Weg zur erfolgreichen Schriftstellerin. Sie greift dabei die verschiedensten Aspekte auf, wie das Finden von Ideen, den handwerklichen Anforderungen, der Verlagssuche und Anbahnung von Kontakten.

Umsetzung

Die Kinderliteratur ist weitaus differenzierter als die Erwachsenenliteratur. Während es bei Büchern für Erwachsene kein Problem ist Altersgruppen von z.B. 20-49 zu definieren, so sind Kinder viel differenzierter zu betrachten. Sie entwickeln sich in den ersten Jahren besonders schnell und so umfassen Zielgruppen in der Regel nur wenige (2-3) Jahre. Je nach dem, was für einen Text man schreibt, muss man diesen eben genau auf seine Zielgruppe abstimmen. Deshalb wird hier auch sehr detailliert auf Pappbilderbücher, Vorlesebücher, etc. mit vielen Beispielen und Anmerkungen eingegangen.

Dieses Buch richtet sich speziell an KinderbuchautorInnen. Allgemeine Schreibtipps sind daher nicht Gegenstand dieses Buches. Vielmehr wird auf die sprachlichen und gestalterischen Besonderheiten von Kinderbüchern eingegangen. So beschäftigt sich ein Kapitel mit dem Handwerkszeug, wie Wortschatz, Grammatik, Figuren und Handlung.

Positiv finde ich die aus der Praxis herausgenommen Beispiele. Exposé, Vita und Anschreiben werden auch beim Kinderbuch gefordert. Frau Brosche hat hierzu eigene Texte abgedruckt, mit denen sie sich bei Verlagen beworben hat.

Geschichten für Kinder werden nicht nur in Kinderbüchern abgedruckt. Auch Kinderzeitschriften und Hörfunk haben Bedarfe an Texten für Kinder. Sie weist (auch aus eigener Erfahrung) auf diese Alternativen hin und öffnet so den Blick für andere Medien.

Der Klappentext weist bereits darauf hin, dass es sich um „[e]in[en] realistische[n] Ratgeber aus der Praxis[…]“ handelt. Da liegt meiner Meinung nach die Stärke dieses Buches. Es hat nicht den Anspruch eine ideale Vorgehensweise vorzustellen oder Situationen zu beschreiben, die so oder anders sein sollten/könnten. Sie berichtet über positive und negative Erfahrungen und Herangehensweisen, die für sie funktioniert haben. Ebenso sind die Beispiele nicht ausgedacht, sondern schildern Erlebtes. Welche Anregungen man ausprobiert bleibt am Ende immer dem Leser überlassen.

Das Buch endet mit einer Liste namhafter Kinderbuchverlage, in denen zum Teil auch persönliche Ansprechpartner genannt werden. Wer eine „komplette“ Liste sucht, sollte sich im Internet informieren. Auch das „Handbuch für Autoren“, welches regelmäßig aktualisiert wird, bietet einen guten Überblick.

Manche Tipps sind unnütz, bzw. lassen sich nur schwer nachvollziehen. So rät die Autorin zum Beispiel „Lassen Sie sich diese auch etwas kosten, wenn es ein gutes Seminar ist.“ (S.64 Z.8f.) Woran ich im Vorfeld ein gutes Seminar erkenne, bleibt im Verborgenen. Auch plädiert sie mit Nachdruck für das Schreiben von Geschichten per PC. Wie man eine Geschichte schreibt bleibt jedem selbst überlassen, da gibt es meiner Erfahrung nach kein „richtiges“ Werkzeug. Manche Autoren diktieren Texte und lassen sie niederschreiben oder nutzen Sprachprogramme. Andere nutzen den PC oder die Schreibmaschine. Ich selber schreibe am liebsten mit dem Kugelschreiber. Da ich meinen Text langsamer zu Papier bringe feile ich bereits beim Schreiben intensiver an Formulierungen. Meiner Meinung nach gilt: das richtige Schreibwerkzeug ist jenes, das für den Betroffenen funktioniert!

Die Autorin schreibt immer wieder von Büchern, die ihr bei der Entwicklung zur Schriftstellerin geholfen haben, ebenso spricht sie von Zeitschriften für Kinder und Schreibseminaren. Leider wird nichts davon namentlich benannt oder findet sich in einer Literaturliste am Ende des Buches wieder.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ etliche Beispiele
+ geht speziell auf Kinderbücher ein
– manche Ausführungen sind nicht zielführend

Fazit
Meiner Meinung nach ist dies ein nützlicher Ratgeber. Frau Brosche informiert über die verschiedenen Themen zum Schrieben von Kinderbüchern aus ihrer persönlichen Erfahrung. Der Text liest sich flüssig, ohne lehrhaft wirken zu wollen. Allein bei der Lektüre kam mir eine Idee für ein Kinderbuch. Das Lesen hat sich also bereits gelohnt.

4 von 5 Sternen

*Werbehinweis*
Nach dem Telemediengesetz bin ich verpflichte Links auf Verlage/Shops als Werbung zu kennzeichnen – Affiliate-Links nutze ich nicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich das Buch selbst gekauft oder als Rezensionsexemplar erhalten habe. Meine Meinung zum Buch ist unabhängig. Die Links sind ein Service, den ich für euch – meine Leser – einbaue.

Meine Rezension bezieht sich auf die aktualisierte dritte Ausgabe 2009 [ISBN 978-3-86671-062-7]

Erwerbsmöglichkeit gibt es beim Verlag

Ihr fandet meine Rezension hilfreich? Dann freue ich mich, wenn ihr meinen Beitrag teilt oder eure Freunde auf mein Blog aufmerksam macht. Folgt mir auf Facebook. 🙂

Sei der erste, der diesen Beitrag teilt