Gelesen: Wer liebt mich und wenn nicht, warum? (Lilias Tagebuch)


Autorin: Mara Andeck

Taschenbuch: 252 Seiten

Verlag: Baumhaus Verlag

Auflage: 1 (2016)

ISBN-13: 9783843210959

Vom Hersteller empfohlenes Alter:
ab 12 Jahren

Preis: 8,00 EUR

 

 

Hinweis: man sollte den ersten Band „Wen küss ich und wenn ja, wie viele?“ gelesen haben.

Den ersten Teil dieser Buchreihe ich verschlungen – nur gut, dass ich auf Verdacht gleich alle drei Teile gekauft habe. Lilia weiß nun endlich, wer der Richtige für sie ist. Aber kann sie Tom für sich gewinnen?

Aufmachung des Buches

Wie der erste Band, ist auch dieser als Taschenbuch erschienen. Ebenfalls finden sich hier wieder etliche s/w Zeichnungen.

Inhalt

Lilia hat sich nach dem Fest von Jakob getrennt. Dumm nur, dass Tom anscheinend auch nichts mehr von ihr wissen will. Um Abstand zu gewinnen, meldet sich Tom für ein Naturschutzprojekt, bei dem er zwei Wochen auf einer einsamen Insel ohne die Annehmlichkeiten der Zivilisation leben muss. Lilia will die Chance ergreifen und sich Tom wieder annähern. Doch da hat sie die Rechnung ohne Vicky gemacht, die sich dafür rächen will, dass Lilia ihr Jakob weggeschnappt hat. Und so geht das Liebeschaos auf einer kleinen Insel weiter.

Umsetzung

Gänseblümchen und Marienkäfer – der Buchumschlag passt sehr gut zur Geschichte, denn in diesem Band geht es in die Wildnis. Der Wechsel der Umgebung bereichert die Geschichte in verschiedener Hinsicht. Die Gefahr, dass der Schulalltag Langeweile aufkommen lassen könnte, ist gebannt. Darüber hinaus ist es spannend die Jugendlichen in einer ganz und gar ungewohnten Umgebung zu erleben.

Schön ist, dass es immer wieder Verbindungen zum vorhergehenden Teil gibt. So haben sich Lilia und Tom in ihrer Kindheit gegenseitig immer wieder kleine Geschenke in die Jackentasche gesteckt. Von diesem Brauch erfährt man in Band eins und nun lebt er wieder auf. Auch kommt erneut ein ABC-Darium zum Einsatz.

Lilia ist total in ihrem (Liebes-)Chaos versunken „Problem: Rein wissenschaftlich betrachtet sollte Lilia K. aufhören, alles rein wissenschaftlich zu betrachten. Wenn sie aber ihrer Theorie folgt, und aufhört, ständig eine Theorie zu verfolgen, dann folgt sie ja ihrer neuesten Theorie, hört also gar nicht damit auf, Theorien zu folgen.“ (S. 21 Z.19ff.) Das Chaotische an ihr macht sie total liebenswert.

Wurden die Tagebucheinträge im ersten Teil durch Mails zwischen Tom und Felix unterbrochen, so hat sich das Medium der Beiden gewandelt. Tom dreht für seinen Freund Videos, die er hoch lädt. Die Beschreibungen der Filme sind eindringlich. Die Autorin schafft es, Amateurfilmstimmung aufkommen zu lassen, indem sie nicht nur beschreibt, wie Tom aussieht und wiedergibt, was er erzählt. Sie beschreibt auch Zooms, Kameraschwenks und Wackler. Die Perspektivwechsel sind gelungen.

Lilia denkt in diesem Teil oft über ihre Situation nach und glaubt am Ende tatsächlich, dass sie gereift ist und ihre Gefühle unter Kontrolle hat. „Ich weiß, man tut so was nicht, besonders, wenn man so gereift ist wie ich. Aber ich mach das jetzt trotzdem, einfach nur, weil ich wissen will, ob es funktioniert. Jugend forscht, hähä.“ (S.179 Z.17ff.) Diese Selbsttäuschung fällt einem als Leser immer wieder auf. Es sind solche kleinen „Fehler“, die sie sympathisch und echt wirken lassen.

In Band eins haben sich Lilia und Vicky bereits einen Schlagabtausch geliefert. Und wie es das Schicksal (oder die Autorin) will, hat es Vicky auch auf die Insel verschlagen. Und diese fährt jetzt ihre Krallen aus. „‘Morgen um diese Zeit sind wir quitt‘, sagte Vicky. ‚Du hast mir Jakob weggenommen. Jetzt nehme ich dir Tom weg.‘“ (S. 189 Z.26ff.) Diese Kämpfe zwischen Lilia und Vicky geben der Geschichte noch einmal etwas Würze. Man leidet immer wieder mit Lilia, wenn Vicky zu gewinnen scheint und freut sich mit ihr, wenn sie ihrer Kontrahentin eins auswischen kann.

Lilia eckt mit ihrer Art immer wieder an. Manchmal merkt sie es nicht, in anderen Fällen nimmt sie es in Kauf. Spannungen sind da vorprogrammiert. „‘Welche Fakten?‘, fragte Helge. Ha! Ich hatte ihn. Er wollte das wissen! Maiken nicht, sie starrte Helge nur wütend an. Egal. Ein Zuhörer reichte mir.“ (S.146 Z.29ff.)

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ witzige Fortsetzung
+ sympathische Figuren
+ neue, spannende Umgebung
+ lustiger Zickenkrieg

Fazit

Dieses Buch habe ich an einem Tag gelesen. Es hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Liebt Lilia Tom? Liebt sie ihn nicht? Und was will sie eigentlich? Sie weiß es selber nicht. In diesem Gefühlschaos begleitet man Lilia und sie wächst einem noch mehr ans Herz. Der Schauplatz hat sich von der Schule auf eine einsame Insel verlagert, in der es mehr Natur gibt, als manchem Schüler lieb ist. Diese neue Umgebung lässt für die Geschichte ganz neue Situationen zu, in denen sich die Jugendlichen behaupten müssen. Spannend wird es vor allem, als sich Vicky und Lilia um Tom bemühen und man sich manchmal fragt, wollen sie was von ihm oder gönnen sie nur der jeweils anderen nicht, mit ihm zusammenzukommen?

5 von 5 Sternen

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