Gelesen: Rhetorik

 

Autor: Peter Flume, Wolfgang Mentzel

Taschenbuch: 250 Seiten

Verlag: Haufe

Auflage: 3. (2015)

ISBN-13: 9783648067703

Preis: 9,95 EUR

 
 
 
 

Rhetorik fand ich schon als Kind spannend. Ich habe gerne Referate in der Schule vorgetragen und ab 16 habe ich immer wieder Seminare an der Volkshochschule besucht. Nun gut, beides ist schon ziemlich lange her und ich wollte mein Wissen ein wenig auffrischen. Darüber hinaus kann man einiges auch beim Dreh von Youtube-Videos gebrauchen. Und mit diesen möchte ich in absehbarer Zeit ja starten.

Aufmachung des Buches

Die Taschenguides von Haufe sind handlich und können überallhin mitgenommen werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie prägnant Wissen vermitteln. Sie enthalten in der Regel Checklisten, Aufzählungen und Infoboxen, die gezielt in der Praxis verwendet werden können.

Inhalt

Dieses Büchlein beschäftigt sich mit allen Belangen für eine gelungene Rede. Begonnen wird mit den unterschiedlichen Redeanlässen, die das Ziel einer Rede beeinflussen. Es werden Hilfsmittel und deren Vor-und Nachteile vorgestellt. Darüber hinaus erhalten Leser Tipps zu Mimik, Gestik und sprachlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Auf Probleme, wie beispielsweise Lampenfieber, wird eingegangen und eine Anleitung zum Redenschreiben wird ebenfalls vorgestellt. Abgerundet wird das Buch mit einem großen Übungsteil.

Umsetzung

Besonders gefällt mir, dass Aussagen auch von verschiedenen Standpunkten aus beleuchtet werden. Pausen sind in einer Rede sehr wichtig. Aber warum? Hier wird erklärt wie Pausen durch den Redner als dramaturgisches Mittel eingesetzt werden können, es zeigt aber auch auf, warum der Zuhörer Pausen benötigt – selbst wenn der Redner meint, ohne Punkt und Komma reden zu können.

Zu sprechen lernen wir mit der Zeit, eine Rede zu halten ist aber wieder etwas ganz anderes. Und wie so oft stimmt auch hier das Sprichwort „Übung macht den Meister“. Und hierauf wird etliche Male explizit verwiesen. Die Autoren haben nicht den Anspruch dem Leser zu vermitteln, er könne allein durch die Lektüre dieses Buches zum großen Redner werden. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass man – möglichst nicht allein, denn der Spiegel ist immer so schweigsam, wenn er Verbesserungstipps geben soll – in Gruppen üben sollte. Das ist auch meine Erfahrung aus den verschiedenen Seminaren. Und ich kann sagen: es macht wirklich Spaß. Endlich sieht man Leute, die genauso nervös sind wie man selber – und trotzdem passiert nie was Schlimmes im Kurs.

Der Ratgeber geht auf verschiedene Hilfsmittel ein. Gut gefällt mir, dass Vor- und Nachteile jedes vorgestellten Hilfsmittels erläutert werden. Darüber hinaus werden auch Redesituationen beschrieben, anhand derer erläutert wird, dass nicht jedes Hilfsmittel für jede Rede geeignet ist und wo die Stolpersteine der verschiedenen Hilfsmittel liegen.

Auch gibt es für die Praxis immer wieder Tricks und Kniffe, die man leicht einbauen kann.

Einstieg und Schluss sind in einer Rede besonders wichtig: der Einstieg entscheidet, ob sich die Zuhörer auf meinen Vortrag einlassen und der Schluss hallt am längsten nach. Das Buch geht auf beide detailliert ein. Darüber hinaus stellt es auch immer wieder Formulierungshilfen zur Verfügung.

Verständlich und hilfreich fand ich die Anleitung zur Erstellung einer Rede am Ende des ersten Teils. In 12 Schritten wird man Stück für Stück durch die Erstellung einer Rede geleitet. Was ist mein Ziel und welche Rede muss ich dafür halten? Woher erhalte ich Informationen? Das sind nur ein paar der dort behandelten Fragen.

Die verschiedenen Argumente für oder gegen etwas werden auf den Punkt gebracht. Zum Verständnis der Leser werden diese aber auch immer an Hand von Beispiel erläutert.

Meiner Meinung nach sind die drei größten Hindernisse für eine Rede Lampenfieber, Aussetzer und störende Zuschauer. Auf alle drei wird detailliert eingegangen und Hilfestellungen werden geboten.

In der Praxis gibt es Standartgliederungen, die man für verschiedene Redeanlässe nutzen kann. Drei von diesen Redeformeln werden vorgestellt, sodass man direkt einen Eindruck davon hat, wie Reden aufgebaut sein können. Die Autoren bleiben nicht bei der allgemeingültigen Gliederung Einleitung-Hauptteil-Schluss, sondern betrachten die Rede etwas detaillierter.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ Praxistaugliche und leicht umzusetzende Tipps
+ Argumente sind prägnant und Beispiele einleuchtend
+ Betrachtung der Rede aus Perspektive Redner und Zuhörer
+ Zahlreiche Übungsvorschläge

Fazit

Dieses Buch habe ich mit Freude gelesen. Es war informativ, aber nicht langweilig. Durch zahlreiche Beispiele wurden Theorie und Praxis miteinander verbunden. Es geht auf alle Facetten einer Rede ein und beleuchtet diese nicht nur aus Sicht des Redners, sondern auch aus Sicht des Zuhörers, der bei einer Rede nun mal im Fokus steht. Gut gefallen haben mir die vielen praxistauglichen Tipps und Übungen.

5 von 5 Sternen

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Leseprobe und Bestellmöglichkeit gibt es beim Verlag

Dieses Buch gibt es in einer überarbeiteten Auflage:

Autor: Peter Flume, Wolfgang Mentzel
Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Haufe
Auflage: 4 (2019)
ISBN-13: 9783648125298
Preis: 11,95 EUR

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