Gelesen: CIty Crime. Strichcode in Stockholm


Autor: Andreas Schlüter

Hardcover: 192 Seiten

Verlag: Tulipan

Auflage: 1. (2018)

ISBN-13: 978-3864293863

Vom Hersteller empfohlenes Alter:
ab 10 Jahren

Preis: 12,00 EUR

 

 

Heute stelle ich euch einen Kinderkrimi vor. „City Crime: Strichcode in Stockholm“ ist bereits der fünfte Band aus dieser Reihe „City Crime“.

Aufmachung des Buches

Das Buch ist im Hardcover gebunden und stellenweise s/w illustriert. Auf den Innenseiten des Buchumschlags ist das Zentrum Stockholms mit etlichen Straßennamen und wichtigen Gebäuden abgebildet. Dort findet ein Großteil der Handlung des Buches statt.

Inhalt

Finn und Joanna reisen alleine nach Stockholm, um ihren Cousin Oscar zu besuchen. Beim Schlendern durch die Stockholmer Innenstadt entdecken sie einen Obdachlosen, der anscheinend tot ist. Als sie mit einem Polizisten zurückkehren, ist der Mann verschwunden. Dort wo der vermeintlich Tote saß, finden sie eine Streichholzschachtel mit einem geheimnisvollen Strichcode. Zusammen mit der Obdachlosen Ronja untersuchen die drei den Fall und geraten dabei selbst in Gefahr.

Umsetzung

Besonders haben mir die Figuren im Buch gefallen. Jede von ihnen hat ihre Eigenheiten und zum Teil auch Sprache. Man kann sie hierdurch nicht nur auseinanderhalten, sondern findet leicht Zugang zu ihnen. Joanna zum Beispiel ist leicht auf die Palme zu bringen, besonders wenn man an ihrer Ehrlichkeit zweifelt. Da kann ihre Stimme schon mal schrill werden oder sie rollt genervt mit den Augen. Finn hingegen kann mit Burgern und Pommes immer eine Freude gemacht werden. Und er wünscht sich endlich einmal einen krimifreien Urlaub, sieht er doch so selten etwas von den Städten, die er besucht.

Die Geschichte spielt in Stockholm. Die Umgebung wird immer wieder genutzt, um wissenswertes über Stadt und Land zu vermitteln. So erfährt der Leser, dass Surströmming, eine schwedische Spezialität, ein gärender Fisch ist, der unappetitlich riecht. Die „Vasa“ ist ein Kriegsschiff aus dem 17. Jhdt., das auf seiner Jungfernfahrt nach nur 1,3 Kilometern gesunken ist und nun in einem eigens für das Schiff eingerichteten Museum steht.

Dieses Kinderbuch ist modern gehalten. Es versucht nicht die Jugendsprache zu imitieren, aber Finn und Joanna sind geübt in der Nutzung ihrer Smartphones und Apps. Darüber hinaus sind IKEA und McDonalds wohl den meisten Kindern vertraut. Die Geschichte wird hierdurch in der Gegenwart verwurzelt, ohne künstlich zu wirken.

Hilfe erhalten die Kinder durch Ronja, ein junges Mädchen, das auf der Straße lebt. Durch diese Verbindung erhalten die Kinder Einblicke in das Leben von Obdachlosen. Das Elend, in dem diese Menschen leben wird gezeigt, ohne überdeutlich zu sein und Kinder zu „erschrecken“. Darüber hinaus liegt der Fokus darauf zu zeigen, dass Obdachlose auch Menschen sind.

Spannend ist das Buch durch die Wendungen, die es immer wieder erfährt. Zuerst scheint es, als sei ein Obdachloser gestorben. Etwas später ist er verschwunden. Durch Zufall sehen die Kinder den vermeintlichen Toten wieder und müssen feststellen, dass seine Obdachlosigkeit lediglich Tarnung ist. Doch die Rätsel um den Fremden gehen weiter. Bis zum Ende fragt man sich, welches Geheimnis der „Obdachlose“ birgt und wie sie seine Entführer stellen können.

Auch wenn es sich um einen Krimi handelt, kommt der Humor nicht zu kurz: „‚Saft!‘, sagte Oscar und Finn wollte die Gelegenheit nutzen: ‚Gibt’s Cola?‘. Joanna warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Ihr Bruder wusste genauso gut wie sie, dass sie zu Hause keine Cola zu trinken bekamen wegen des Koffeins. Finn grinste sie an. Darum hatte er ja gefragt.“ (S. 123 Z.1ff.) Wer kennt diese Momente nicht?

Einen runden Abschluss bildet das kleine schwedische Wörterbuch am Ende des Bandes. So kann man ein paar Worte Schwedisch lernen (u.a. Zahlen, Tage und Monate oder Begrüßungsformen).

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ interessante und „lebensechte“ Figuren
+ Informationen über Schweden fließen ein
+ Spannend und modern

Fazit

Dieser spannende Kinderkrimi gefällt mir sehr gut. Die Figuren sind lebendig und man taucht sehr schnell in die Geschichte ein. Im Verlauf der Geschichte tun sich immer neue Rätsel auf, die am Ende gelöst werden. Auch wenn es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, könnte sie so passiert sein, Umgebung und Handlung wirken realistisch.

5 von 5 Sternen

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