Gelesen: Beziehungsstatus kompliziert

Autorin: Nina Deißler

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten

Verlag: Knaur

Auflage: 1. ( 1. Februar 2016)

ISBN-13: 978-3426787618

Preis: 12,99 EUR

 

 

 

 

Inhalt

Das Buch behandelt zwischenmenschliche Beziehungen und vor allem Liebesbeziehungen zwischen Mann und Frau. Es geht dabei ebenso auf geschlechtsspezifische Unterschiede, wie auf den Leser ein und gibt zahlreiche Anregungen zu neuen Sichtweisen und einer Änderung des eigenen Verhaltens.

Umsetzung

Der Sprachstil ist locker, witzig, frech und teils sexistisch – aber das verzeiht man Nina Deißler gern. Es macht Spaß das Buch zu lesen, da es kein trockener Ratgeber ist, der mit theoretischen psychologischen Ansätzen die Beziehungen zwischen Mann und Frau zu erklären versucht. Vielmehr fußen Einsichten auf scharfsinnigen Beobachtungen im Alltag und Erfahrungen aus zahlreichen Seminaren.
Jedes Kapitel beginnt und endet mit einer Erzählung aus alltäglichen Begebenheiten oder Situationen, die die Autorin in ihren Seminaren erlebt hat. „Neben mir in der U-Bahn sitzen drei Jungs Anfang zwanzig und unterhalten sich darüber, wer am Wochenende wie viele Mädels ‚klargemacht‘ hat. […] Die drei ‚Checker‘, die in der Bahn neben mir saßen, stehen auf und gehen Richtung Tür. Da stehen zwei echt süße Mädchen in ihrem Alter. Keiner sagt was. ‚Klargemacht‘ und aufgerissen wird wohl nur am Wochenende.“ (S. 30 ff.)
Jedes Kapitel ist mit Merksätzen gespickt. Hier werden einzelne Infos prägnant zusammengefasst, über die man sich eine Zeit lang Gedanken machen kann und sollte. Beziehungsstreitigkeiten, in der eine Seite z.B. angibt immer alles zu versuchen, sich Mühe zu geben und der anderen Untätigkeit vorwirft fasst Nina Deißler zusammen: „Wenn wir in einer Partnerschaft immer dieses Spiel von ‚gut und böse‘ (oder wahlweise Recht und Unrecht) inszenieren und wir immer die Guten sind, dann muss der andere zwangsläufig der Böse sein.“ (S.206 Z.2ff.) Und wenn wir davon ausgehen, dass wir das Böse bekämpfen wollen, so wird der Partner zum Feind. Kein guter Stand für eine Partnerschaft.
Auf den Leser warten regelmäßig Aha-Momente. Es wird aufgezeigt, warum manche Strategien nicht funktionieren, weil sie vom anderen Geschlecht einfach nicht so aufgenommen werden, wie sie vielleicht gemeint sind. Besonders schön ist, dass sich die Kapitel Männern und Frauen widmen. Hier lernt man viele Dinge über das andere Geschlecht, die zum Nachdenken anregen und neue Sichtweisen eröffnen.
In lockerem Tonfall wird der Leser auch immer wieder aufgefordert, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Es ist reines Wunschdenken, wenn man glaubt, man könne alle anderen Menschen ändern oder diese müssten sich nach einem selbst richten. Durch Vorschläge und kleine Aufgaben erhält man die Möglichkeit an sich selbst zu arbeiten und positiver auf das andere Geschlecht zuzugehen.

Fazit

Ein grandioses Buch über Menschen und ihren Umgang mit sich selbst, ihren zwischenmenschlichen und ihren Liebesbeziehungen.
Es sorgt für Kurzweil und immer wieder für Aha-Momente und Selbsterkenntnisse. Es regt zum Nachdenken an, wirkt dabei aber nie belehrend. Es ist mehr wie ein Spiegel, der einem vorgehalten wird. Und wie bei einem Spiegelbild liegt es am Betrachter selbst, ob man sich am Ende verändern will oder eben nicht.
Eine klare Kaufempfehlung an alle Menschen, egal ob in einer Beziehung, auf der Suche oder glücklich allein.

5 von 5 Sternen

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Der Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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