Gelesen: Offline

Offline - du wolltest nicht erreichbar sein. jetzt sitzt du in der Falle. 9783596705580
 
Autor:Arno Strobel

Taschenbuch: 384 Seiten

Verlag: S. Fischer

ISBN-13: 9783596705580

Preis: 10,99 EUR

E-Book: 9,99 EUR
 
 

Darum geht‘s

Endlich einmal frei von Smartphone, Laptop und Internet sein. Das wünscht sich die kleine Gruppe, die einen fünftägigen Digital Detox Kurzurlaub gebucht hat. Sie wandern zu einem einsamen Hotel und genießen den Abstand zum Alltag. Was sie nicht ahnen: Am nächsten Tag sind sie eingeschneit, von der Außenwelt komplett abgeschnitten und der erste Teilnehmer wird vermisst… Es kann nur einer von ihnen gewesen sein. Aber wer?

Umsetzung

Ein abgeschiedenes Hotel, in dem die Bewohner von der Außenwelt abgeschnitten sind. Diese Idee ist nicht neu, aber ich finde sie immer wieder reizvoll. Leider hetzen die Eingeschlossenen immer wieder durch die Gänge, sodass die bedrückende Dunkelheit, die Stille, das Knarren des Gebäudes und derlei Sinneseindrücke ein wenig untergehen.

Schon im nächsten Moment wünschte sie sich, die hätte den Mund gehalten. Warum, zum Teufel, schaffte sie es immer wieder, so … oberlehrerhaft zu klingen, obwohl sie nur ihre Meinung sagen wollte? Selbst unwichtige Dinge hörten sich bei ihr oft an, als hätte sie dabei den Zeigefinger erhoben.

Arno Strobel: Offline,2020

Die Geschichte wird zum Großteil aus Jennys Perspektive erzählt. Leider stimmt der obige Satz. Ständig analysiert sie ihr eigenes Verhalten und immer wieder will sie mit irgendwem über irgendetwas reden, ob es sie nun was angeht oder nicht. So richtig sympathisch war sie mir dadurch nicht.

Eines der Opfer überlebt, kann sich aber nicht verständlich machen. Es ringt immer wieder mit sich, unsicher ob es weiterleben oder sterben will. Gleichzeitig der Gedanke, dass es irgendwie einen Hinweis auf den Täter geben muss. Diese Perspektive war eine gelungene Mischung zusammen mit den Erlebnissen, die Jenny schilderte.

Als [NAME*] den letzten noch anwesenden eine gute Nacht wünschte, verdrehte [er/sie*] die Augen. „Ich bin gespannt, ob ich ohne mein Handy schlafen kann.“ Das sollten die anderen allerdings nie erfahren.

Arno Strobel: Offline,2020

Immer wieder greift Arno Strobel am Ende eines Kapitels leicht vor. Warum? Ich finde es viel spannender nicht zu wissen, allerhöchsten zu erahnen, was passiert. Wenn eine Geschichte an sich nicht interessant ist, dann finde ich, dass auch solche künstlichen Cliffhanger nicht zum Weiterlesen animieren.

Ab der Mitte des Buches wird es ein wenig eintönig. Seite um Seite geht es darum, dass sich die im Hotel eingeschlossenen gegenseitig beschuldigen. Sie drehen sich Kreis, denn jeder könnte es gewesen sein. Das mag zwar realistisch sein, nimmt aber meiner Meinung nach zu viel Raum ein.

Das Ende erinnert ein wenig an Filme, in denen der Bösewicht, anstatt den Helden zu besiegen, erst erklärt, wie und was er alles warum unternommen hat. Das ganze Geschehen ergab sich nicht aus der Geschichte, sodass es ein wenig wirkt, als müsse eine plausible Begründung nachgeliefert werden.

Und hier die Kurzzusammenfassung

  • spannendes Setting
  • dichte Atmosphäre
  • Hauptfigur ist nur begrenzt sympathisch
  • Mittelteil dreht sich um gegenseitige Beschuldigungen
  • Bösewicht muss am Ende alles erklären

Meine Meinung

Die Grundidee ist nicht neu, aber die Umsetzung macht gute Geschichten aus. Dieses Werk ist in Ordnung. Leider konnte ich mit keiner der Figuren so richtig mitfiebern oder mitleiden, für mich waren sie nicht ganz greifbar. Durch die gegenseitigen Beschuldigungen und wilden Suchaktionen kam auch das Bedrohliche der Situation nur zum Teil zur Geltung. Es mag vielleicht nicht mein letztes Buch von Arno Stobel gewesen sein, aber ich habe schon deutlich bessere Thriller gelesen.

*In den Zitaten habe ich Namen und Geschlechterspezifische Artikel bewusst unkenntlich gemacht, um keinem das Lesevergnügen zu nehmen.

3 von 5 Sternen

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Dieses Buch habe ich bei der Onleihe ausgeliehen

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