Gelesen: Jungs sind Idioten. Mädchen auch.


Autorin: Yvonne Struck

Gebundene Ausgabe:192 Seiten

Verlag: Boje Verlag

Auflage: 1. (2019)

ISBN-13: 9783414825353

Vom Hersteller empfohlenes Alter:
ab 12 Jahren

Preis: 10,00 EUR

 

 

Erinnert ihr euch noch an eure erste, große Liebe? Alles war neu, alles war unbekannt, peinlich, man war ratlos und dann fühlte es sich trotzdem so gut an. Der Klappentext und die ersten Seiten lasen sich so spannend, da musste ich zugreifen – und es war ein Glücksgriff! Selten habe ich so sehr bei der Lektüre gelacht und mir gedacht „ja, so war das damals“. Dieses Buch ist zwar für Jugendliche geschrieben, doch auch Erwachsene werden ihre Freude daran haben.

Aufmachung des Buches

Das Buch ist im Hardcover gebunden. An etlichen Stellen gibt es kleine s/w Illustrationen, die die Gedanken der Figuren widergeben und immer wieder zum Schmunzeln sind.

Inhalt

Durch einen Zufall begegnen sich Finn und Lara allein auf dem Schulflur und sofort funkt es zwischen den beiden. Aber das Chaos fängt hier erst an. Mit welcher coolen Anmache kann Finn Lara dazu bringen mit ihm auszugehen? Worüber kann Lara beim ersten Date mit Finn sprechen ohne ihn gleich zu vergraulen? Der Leser begleitet die beiden bei einigen ihrer ersten Male: das erste Date, der erste Kuss, der erste, große Krach. Finns und Laras Freunde sind neugierig und haben natürlich jede Menge guter Tipps parat. Doch durch ein Missverständnis kommt es zur Trennung der beiden. Finden sie wieder zusammen?

Umsetzung

Immer wieder gibt es kleine s/w Illustrationen zum Text. Sie sind schlicht und trotzdem ausdrucksstark. Da kann man den Schmetterlingen im Bauch bei ihrer Party zusehen

Die Autorin beschreibt nicht nur, was die Jugendlichen gerade machen. Manchmal erfährt man es einfach durch ihre Gedanken, was das ganze witzig rüber kommen lässt. Hier ein Beispiel: „Ich kriege keine Luft mehr. LUFT!!! Kopf unter dem Kissen ist auf Dauer auch keine Lösung, so viel steht fest.“ (S. 35 Z.21ff.)

Sehr schön finde ich, dass die beiden immer wieder dasselbe denken. So sind sie sich einig, dass der jeweils andere die eigenen Eltern nie kennenlernen darf. Zur Vorsicht räumen sie ihre Zimmer dennoch auf – für den Fall der Fälle. In diesen Moment merkt man als Leser immer wieder, dass beide unbekanntes Terrain betreten und vor genau denselben Fragen stehen. Jugendliche können hier erkennen, dass es dem anderen Geschlecht auch nicht anders geht, wenn man sich auf das Abenteuer Liebe einlässt. Für Erwachsene gibt es lustige Rückblicke auf die eigene Jugend.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Lara und Finn erzählt. Sobald die Perspektive wechselt, steht der Name des jeweils anderen über dem Fließtext (Lara links und Finn rechts). Es wäre schöner gewesen, wenn die beiden ihre eigene Schriftart bekommen hätte, um die Texte leichter auseinanderzuhalten. Aber nach ein paar Seiten hat man sich daran gewöhnt.

Das Buch behandelt das Thema erste Liebe recht umfassend. Man begleitet Lara und Finn bei ihrem ersten aufeinandertreffen, bei der ersten Verabredung und dem ersten Kuss. Sie sind beide total unsicher und dennoch glücklich. Es macht einfach Spaß den beiden über die Schulter zu sehen, während sie gemeinsam diese ersten Schritte gehen. Der erste große Krach darf natürlich auch nicht fehlen, ebenso wie die Eltern, die mit ihnen über Sex und Verhütung sprechen wollen – ein Thema, dass kein Jugendlicher gerne mit den eigenen Eltern bespricht.

Zum Erwachsenwerden gehört auch die Pubertät. Und da ist Konfliktpotenzial mit den Eltern vorprogrammiert. „‘Das ist die Pubertät‘, sagt Mama. ‚Ist es nicht!‘, brülle ich. ‚Wie du meinst‘, sagt Mama und sieht Papa an. Mit hochgezogenen Augenbrauen. […] ‚Ihr seid alle so blöd!‘, schreie ich und stürme hinaus.“ (S. 40 Z. 17ff.)

Vermeidung ist im Jugendalter ganz normal, vor allem wenn einem etwas peinlich ist. Mit Sicherheit hat schon jeder einmal daran gedacht, es mit Schwänzen zu versuchen, um dem anderen nicht begegnen zu müssen. Oft kann man bei den Erklärungen nur schmunzeln, wie bei Lara: „Ich hab’s! Hier steht: ‚Muss das Gehirn viel Stress verarbeiten, bezieht es in seine Reaktion oft Magen und Darm mit ein. Das kann unter anderem zu Bauchschmerzen führen.‘ Ich habe einfach zu viel Stress in der Schule, daher das Bauchweh. Akute Schulallergie! Da hilft nur, zu Hause zu bleiben.“ (S. 53 Z.19ff.) Doch dann sind da ja immer noch die mitleidlosen Eltern, die einen dennoch zur Schule schicken…

Das Buch ist aus dem Leben heraus geschrieben. In jeder Situation konnte ich mich wiederfinden, mal mehr, mal weniger, aber unbekannt war mir keine. Das macht das Lesen umso spannender.

Meiner Meinung nach gibt es nur einen großen Kritikpunkt: auf Seite 191 steht „Ende“. Die beiden sind so sympathisch und die Geschichte so lustig, dass ich gerne noch mehr gelesen hätte.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ sehr witzig geschrieben
+ spiegelt die Realität wider
+ zeigt auf, dass es Jungen und Mädchen bei der ersten Liebe ähnlich geht
+ schöne Illustrationen

Fazit

Diese Geschichte über die erste, große Liebe spiegelt das Leben wider. Jugendlichen kann sie zeigen, dass diese Situation für beide neu ist und Peinlichkeiten dazugehören. Für Erwachsene ist sie wie eine Reise in die Vergangenheit, bei der man über sich selbst lachen kann. Egal ob jung oder alt, ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

5 von 5 Sternen

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