Autor: Nathaniel Hawthorne
Übersetzt von: Franz Blei
Hardcover: 160 Seiten
Verlag: Anaconda
Auflage: 1 (2015)
ISBN-13: 9783730602300
Preis: 3,95 EUR
Darum geht‘s
Dieses Buch eine Ansammlung verschiedener Kurzgeschichten des amerikanischen Autors Nathaniel Hawthorne. Es sind düstere Geschichten, die den Leser ins Amerika des beginnenden 19. Jahrhunderts führen. In Hawthornes Geschichten geht es um dunkle Romantik und den natürlichen Freiheitsdrang des Menschen.
Umsetzung
Die Ausdrucksweise ist natürlich eine andere als heute. Dennoch finde ich, dass gerade dieser Umstand mit dazu beiträgt, dass ich an den Geschichten meine Freude habe.
In einigen Geschichten geht es um dunkle Romantik und Liebe. Auch wenn diese Geschichten düster sind, so finde ich, dass Hawthorne die Liebe immer wieder mit poetischen Worten beschreibt.
Sie war ein Mensch. Alle zarten und weiblichen Eigenschaften waren ihr Eigen, wie sehr war sie verehrungswürdig! Sie, ganz gewiss, war aller Größe und Heldenkraft der Liebe fähig.Nathaniel Hawthorne: Der Garten des Bösen, 2015
Besonders beeindruckt hat mich die Geschichte „Rappacinis Tochter“ Nicht nur Beatrices Schicksal hat mich bewegt. Die Geschichte macht mich nachdenklich. Gift kann so viele Formen annehmen. Eben nicht nur die physische. Neid und Missgunst können unsere Gedanken vergiften, Liebe kann durch falsche Vorstellungen vergiftet werden, wir können Worte wie Gift herausspeien und was für den einen ein Heilmittel ist, mag für jemand anderen den Tod bedeuten. Einige von Hawthornes Geschichten sind vielschichtig und mit Sicherheit wert, mehrmals gelesen zu werden.
Laut Buchrücken, gehört Nathaniel Hawthorne, ebenso wie Edgar Allan Poe zu den Meistern dunkler Romantik. Von Poe habe ich noch keinen Text gelesen, doch das werde ich gewiss nachholen. Hawthornes Text „Der Teufel des Schreibens“ (Der Text ist auf Projekt Gutenberg veröffentlicht) erinnert mich an H.P. Lovecraft, zu dem ich in der Vergangenheit eine Geschichten Sammlung besprochen habe. Die anderen Texte sind meiner Meinung nach anders. Er beschreibt die jungen Vereinigten Staaten und widmet sich der dunklen Romantik. Liebe, die gleichermaßen Segen wie Unheil für Menschen sein kann und menschliche Abgründe, die ebendiese Liebe vergiften können.
Freiheit und Liebe spielen in Hawthornes Geschichten eine wichtige Rolle. Dennoch fehlt von Eintönigkeit jede Spur. Im Gegenteil. Er nimmt seine Leser mit in die Grenzlande, wo Indianer ihre Stammesgebiete verteidigen und wilde Tiere zuhause sind. Er lässt sie Berge besteigen und durch die Straßen Paduas wandeln.
Der Autor verstand es, mit Worten zu spielen. Habt ihr euch je als Schiff betrachtet, wenn ihr bei Sturm auf der Straße unterwegs wart?
Der Wind blies so heftig, dass ich nur einen Mantel wie ein Großsegel auszubreiten brauchte und mit einer Geschwindigkeit von zehn Knoten die Straße entlang sausen konnte, sehr zum Neid anderer Schiffer, die langsam dahintrieben und die Brise scharf im Gesicht hatten. Einen von diesen kenterte ich, aber ich war schon auf den Flügeln des Windes enteilt, bevor er nur einen Fluch herausbringen konnte.Nathaniel Hawthorne: Der Garten des Bösen, 2015
Linken Moralisten rate ich von der Lektüre ab. Hawthorne benutzt Begriffe wie “Indianer”, “Wilde” und “Heiden”. Ich habe nicht den Eindruck, dass er selbst diese Menschen geringschätzte, denn er spricht ihnen Ehre und Würde zu. Die Worte spiegeln meiner Meinung nach lediglich die Sprache der damaligen Zeit wider und gehören zu einer authentischen Erzählung.
Und hier die Kurzzusammenfassung
- vielschichtige Geschichten
- abwechslungsreich
- facettenreiche Romantik
Meine Meinung
Dieses Buch habe ich auf Verdacht gekauft und bin froh darüber. Es bietet einen Blick in die Anfänge der Vereinigten Staaten. Besonders beeindrucken mich die Geschichten dunkler Romantik, in denen die Liebe eben nicht rein ist, sondern von den inneren Abgründen des Menschen beeinflusst wird. Hawthorns Art zu Schreiben ließ Bilder vor meinem inneren Auge entstehen und so manches Schicksal hat mich bewegt. Die Sammlung enthält Geschichten, die man auf jeden Fall mehrmals lesen sollte.
5 von 5 Sternen
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Auf der Verlagsseite könnt ihr einen Blick in „Der Garten des Bösen“ werfen. Erhältlich ist es beim Händler eures Vertrauens.
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