Gelesen: Fabelhafte Fanny Funke

Autorin: Hilde Vandermeeren

Gebundene Ausgabe: 127 Seiten

Verlag: Urachhaus

Auflage: 1 (24. Februar 2016)

ISBN-13: 978-3825179649

Vom Hersteller empfohlenes Alter:
8-10 Jahre

Preis: 12,90 EUR

 

 

Aufmachung des Buches

Es handelt sich bei dem Buch um ein Hardcover. Das Titelbild zeigt eine Szene des Buches, in der Fanny ein Schaf erschreckt, damit es aus seinem Gatter flieht und außerhalb neues und frisches Gras findet. Fanny ist schön getroffen, sie ist ein aufgewecktes und neugieriges Mädchen und genau das drückt das Bild aus.

Inhalt

Fannys Mutter ist vor Jahren gestorben, ihr Vater redet fast nie über sie. Eines Abends aber erzählt er Fanny, dass ihre Mutter sie außergewöhnlich fand. Was kann an mir außergewöhnlich sein? Mit dieser Frage beschäftigt sich Fanny fortan und versucht herauszufinden, was sie besonders gut kann. Hierbei tritt sie in das ein oder andere Fettnäpfchen. Vaters neuer Freundin versucht sie aus dem Weg zu gehen.

Fannys bester Freund ist J.T. Er interessiert sich für Dinosaurier und das Weltall und liest Unmengen Bücher zu diesen Themen. Er ist ganz anders als seine Eltern. Seine Mutter möchte ihn zu Schönheitswettbewerben schicken und sein Vater ist Rocker in einer Band. Da es keine Fotos aus seiner Kindheit gibt, glaubt er adoptiert worden zu sein. Die Erklärung seiner Eltern, dass ein Brand die Bilder zerstört hat, will er nicht wahrhaben. Und so sucht er nach seinen richtigen Eltern.

Umsetzung

Das Buch ist mit s/w Bildern illustriert. Mir persönlich gefällt der Stil des Illustratoren Peter-Paul Rauwerda. Besonders bei Gesichtern kommen die Emotionen der gezeichneten gut zur Geltung. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Im ersten Moment etwas Gewöhnungsbedürftig, da Bücher in der Regel in der 3. Person geschrieben werden. Allerdings findet man sich schnell in die Figur Fanny ein und erlebt die Welt aus ihrer Sicht. Der Alltag von Kindern wird darin lebensnah wiedergegeben. Kinder werden sich schnell in Fannys Alltag einlesen und selbst ich als Erwachsener erinnerte mich an so manche Momente in Freizeit und Schule, die wohl jeder mitgemacht hat. So manches ist dabei zum Schmunzeln:
Fannys Gedanken zur neuen Referendarin in ihrer Klasse: „Hinten im Klassenzimmer saß ein grantiger Herr, der alles aufschrieb, was sie sagte und tat. […] Bestimmt schrieb er: Hibbelt die ganze Zeit rum. Hat knallrote Fingernägel und genauso rote Wangen. Stellt megablöde Fragen.“ (S.7 Z.15ff.)
Oder der Hausarrest geht zu Ende: „Jetzt ist es Mittwochnachmittag, und der Hausarrest ist vorbei. Ausgerechnet heute regnet es. War ja klar.“ (S.42 Z.4f.)

Fanny lässt sich einiges einfallen, um herauszufinden, was sie besonders macht und einige Aktionen gehen schief. Trotzdem gibt sie nicht auf und am Ende erfährt sie neue, schöne Details über sich und ihre Mutter.

Die Spannung verebbt in der Geschichte nicht. Manches ist zum Schmunzeln, anderes macht eher nachdenklich oder sogar traurig. Das Leben ist ein auf und ab und genau diese Mischung macht das Buch interessant zu lesen.

Fazit

Das Buch traut Kindern schwierige Situationen zu. Hilde Vandermeeren behält dabei das richtige Augenmaß. Fannys Auseinandersetzung mit dem Tod ihrer Mutter und die Erfahrungen mit der Freundin ihres Vaters, die ihren Platz einnehmen will, ebenso wie die Geschichte des Brandes in J.T.s Kindheit sind ernste Themen. Doch anstatt schockierend zu wirken, werden sie einfühlsam behandelt.

Die Geschichte löst sich positiv auf, indem Eltern und Kinder miteinander reden und auch über Dinge sprechen, die ihnen auf dem Herzen liegen. Über die Geschichte hinaus wirkt die Botschaft, dass miteinander zu reden viele Missverständnisse und Schwierigkeiten lösen kann.

5 von 5 Sternen

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Das Buch kann man direkt beim Verlag erwerben.

Der Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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