Gelesen: Eulengespenst und Mäusespuk


Autorin: Sigrid Heuck

Hardcover: 32 Seiten

Verlag: Gerstenberg Verlag

Auflage: 1 (2013)

ISBN-13: 9783836957519

Vom Hersteller empfohlenes Alter:
ab 4 Jahren

Preis: 12,95 EUR

Seit Anfang diesen Jahres habe ich einen Büchereiausweis für unsere örtliche Bücherei. Beim Durchstöbern des Angebots bin ich auf dieses Bilderbuch gestoßen. Es wurde zum ersten Mal 1992 im Thienemann Verlag veröffentlicht. Erzählt wird die Geschichte einer Zirkuseule, die ihr ganzes Leben lang eingesperrt war und noch nie von Freiheit gehört hat.

Aufmachung des Buches

Das Buch ist im Hardcover gebunden und farbig illustriert. Anders als bei vielen Bilderbüchern füllen die Illustrationen keine Doppelseite aus. In der Regel ist eine Seite illustriert und die andere Seite enthält den Text, ergänzt um eine kleine s/w Zeichnung.

Inhalt

Eine weiße Eule sitzt in ihrem Käfig und ist ein Zuschauermagnet für den Zirkus. Eines Tages wird die Eule verkauft, denn sie soll die Mäuse auf dem Dachboden eines Schlosses jagen. Doch anstatt die Nager zu verspeisen, freundet sie sich mit einem von ihnen an.

Umsetzung

Der Buchumschlag gefällt mir sehr gut. Die düstere Nachtlandschaft wurde gut eingefangen und auf der ersten Seite wird das Buch als „Spukgeschichte“ angepriesen. Zu fürchten gibt für Kinder allerdings nichts.

Auch wenn der Buchumschlag Eule und Maus zeigt, spielen sie eher eine Nebenrolle. Die LeserInnen erfahren zuerst sehr viel über den Zirkus, bei dem die Eule lebt und den Gärtner, der sie dem Zirkusdirektor abkauft. Leider führt dies dazu, dass man Eule und Maus nicht kennenlernt. Das Aufbauen einer Verbindung zu diesen Figuren ist schwierig.

„Als es dunkel wurde und nur das Mondlicht den Speicher erhellte, als die kleine Maus der weißen Eule wieder einmal von der großen Freiheit erzählte und wie schön es sein müsste, fliegen zu können, und die Eule daraufhin erwiderte, dass sie ja Flügel hätte, mit denen sie fliegen können musste, da entdeckten sie beide auf einmal die offene Luke.“ (S.29 Z.2ff.) Dieser Bandwurmsatz ist ganze 59 Worte lang. Erwachsene Menschen verstehen nur Sätze bis zu rund 15 Worten, wie soll ein Kind dann solche Sätze aufnehmen? Zudem brauchen die Vorlesenden auch eine kleine Pause zum Luft holen – auch dafür sind Punkte gut. Leider ziehen sich diese Endlossätze durch das gesamte Buch.

Die Sprache ist für Kinder nicht einfach zu verstehen, da immer wieder Begriffe für Erwachsene genutzt werden. „schneidiger Zirkusmarsch“ (S. 7 Z.6f.), „Einkünfte“ (S. 12 Z.2) oder „handelseinig“ (S. 12 Z.16) sind Kindern in der Regel nicht geläufig.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ ungewöhnliche Freundschaftsgeschichte
– altbacken wirkende Zeichnungen
– etliche Bandwurmsätze
– keine kinderfreundliche Sprache

Fazit

Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Die Illustrationen wirken altbacken. Wirklichen stören tun die vielen Bandwurmsätze. Sie machen das Vorlesen unnötig schwer und werden kaum in Gänze verstanden. Etliche Begriffe aus der Erwachsenensprache erschweren das Verständnis zusätzlich.

1 von 5 Sternen

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Das Buch scheint bereits aus dem Programm des Gerstenberg Verlags gestrichen zu sein. Auf der Verlagsseite habe ich es nicht mehr gefunden und andere Anbieter preisen nur gebrauchte Artikel an.

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